Archiv des Ortes
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Archive Schlieren

Untersuchte Bestände

Räumlicher Wandel entsteht im Zusammenspiel von Veränderungen in unterschiedlichen Bereichen: Architektur, Verkehr, wirtschaftliche Nutzung, Wohnentwicklung, Landwirtschaft etc. Im Rahmen der Bildrecherche Schlieren wurde untersucht, in welchen Quellen und Beständen vor Ort Fotografien zu diesen Themen vorhanden sind, und welche dieser Bilder produktiv sind für die Darstellung räumlicher Veränderung. Die Recherche beschränkt sich auf die fotografische Darstellung von Aussenraum. Untersucht wurden Archive von: Hoch- und Tiefbauunternehmen, Architektur- und Planungsbüros, lokal ansässigen Unternehmen, der Stadtverwaltung, Pressearchive, der Vereinigung für Heimatkunde sowie Sammlungen von Amateurfotografen.

Digitalisierung

Die ausgewählten Fotografien wurden digitalisiert. Die Fotografien in den untersuchten Beständen sind bezüglich Materialität und Präsentations- bzw. Aufbewahrungsform sehr unterschiedlich. Durch die Digitalisierung tritt die Materialität, welche durch den Herkunftskontext der Bilder bedingt ist, in den Hintergrund. Ihr Potential zur Darstellung und Dokumentation räumlicher Veränderungen wird so unabhängig vom ursprünglichen Verwendungszweck sichtbar. Die zum einzelnen Bild vorhandenen Informationen sowie Grösse und Materialität sind in den Metadaten erfasst.

Auswahlkriterien

Innerhalb der einzelnen Bestände wurde eine beispielhafte Auswahl getroffen. Ausgewählt wurden nicht Einzelbilder, sondern für den jeweiligen Bestand charakteristische Bildreihen. Folgende Auswahlkriterien wurden im Verlauf der Recherche anhand des gesichteten Bildmaterials entwickelt:

Räumliche Zusammenhänge

- Standpunkt und Ausschnitt sind so gewählt, dass aus dem Bild ersichtlich wird, wie die dargestellten Objekte zueinander in Beziehung stehen.
- Das Bild vermittelt einen Eindruck der räumlichen Gegebenheiten vor Ort.

Nachvollziehbarkeit des Aufnahmestandpunktes

- Aus dem Bild ist verständlich, wo die Kamera positioniert war.
- Der Aufnahmestandpunkt steht in einem nachvollziehbaren Verhältnis zur dargestellten räumlichen Situation.

Informationsdichte

- Das Bild zeigt unterschiedliche Ebenen räumlicher Praxis, welche in der dargestellten Situation aufeinandertreffen.
- Das Bild macht Aspekte, die für die atmosphärische Wirkung der Objekte und Situationen relevant sind, sichtbar.
- Das Bild stellt zeittypische Nutzungsweisen von Räumen und Orten dar. Design und Gestaltung von Objekten und Gegenständen sind charakteristisch für die Entstehungszeit des Bildes.

Offener Bildraum

- Der Bildaufbau erzeugt einen Bildraum, in dem die einzelnen Elemente gleichwertig nebeneinander betrachtet werden können.
- Elemente im Vordergrund, welche den Bildraum gegen den Betrachter hin abschliessen, werden vermieden.
- Der Blick ist geradeaus gerichtet, keine extreme Unter- oder Aufsicht.
- Die Brennweite liegt im moderaten Weitwinkelbereich, keine starken Tele- oder Fischaugenaufnahmen.

Technische Qualitäten

- Technische Qualitäten (Schärfe, Farbigkeit, Kontrast etc.) werden als Teil des ästhetischen Codes der verschiedenen fotografischen Genres verstanden und nicht nach den handwerklichen Kriterien der Berufsfotografie beurteilt.
- Sie sollen aussagekräftig sein für den jeweiligen Produktionskontext (der Postkartenfotografie, der Amateurfotografie, der Dokumentarfotografie etc.) sowie für zeitbedingte ästhetische Vorlieben und fototechnische Möglichkeiten.